Montag, 5. Dezember 2016

¡No problema!

30.11.2016 bis 4.12.2016
Talca - Constitución - Los Angeles - Temuco
399 km                         Gesamt:  703 km

Drei der vier Rancheros


"No problema!" meint der Fahrer des großen Geländewagens, als wir ihn fragten, ob wir hier zelten dürfen. Wir hatten eine Lücke im Zaun genutzt, um von der Autobahn herunter zu kommen. Ein Feldweg brachte uns zu der Stelle am Bach, wo nun unser Zelt stand. Der Beifahrer meinte in bestem englisch, wir seien sicher Deutsche. Als wir darauf antworteten, wir kämen aus Stuttgart, klopfte er gleich auf das schwäbische Auto - ein großer Stern ziert den Kühlergrill...
 


Es entstand noch ein angeregtes Gespräch mit den vier Männern, bevor sie weiter fuhren. Wir seien seit 50 oder 60 Jahren die ersten Ausländer, die auf der Estancia übernachten, meinten sie noch und fotografierten mit dem Handy unser Camp, bevor sie zur Kneipe fuhren. Wahrscheinlich kommen unsere Fotos ins Familienalbum des Züchters teurer Araberpferde. ;-)) Ach ja, wenn wir etwas bräuchten, in seinem Haus (noch 1 km weiter) bekämen wir es!

Der Schienenbus
Fahrgäste im Zug
Das war in der Nähe von San Carlos. Zuvor fuhren wir an unserem Ruhetag mit dem Ramal, einem Schienenbus - die letzte Schmalspurbahn in Chile überhaupt - aus den 60er Jahren nach Constitución. Durch das landschaftlich wunderschöne Tal des Rio Maule ruckelt und schaukelt der Zug mit durchschnittlich 30 km/h die 88 km bis zur Stadt an der Küste. Für die Menschen, die dort leben, ist die Bahn dennoch ein wichtiges Verkehrsmittel, denn es gibt im Mauletal keine Straße.

Haltestelle
Reste eines Waggons
Bizarre Felsen in Constitución
Zwischenzeitlich haben wir den Rio Bio-Bio überquert, den mit 380 km zweitlängsten Fluss Chiles. Dieser Fluss bildet die chilenische Grenze zu Patagonien, denn lange Zeit war er auch die Grenze zwischen dem spanischen Machtbereich und den Gebieten der Mapuche und der Pehuenchen. Mehr als 200 Jahre dauerte es, bis die Eroberer die Ureinwohner (nicht zuletzt mit Hilfe eingeschleppter Krankheiten und Alkohol) endlich besiegen konnten.

Rio Bio-Bio
Der Grenzfluss
Auch heutzutage gibt es wohl wieder Aufstände in Chile, die Mapuche wollen ihr Land zurück. Unsere vier Besucher an unserem Camp am Bach warnen uns augenzwinkernd vor Barrikaden, mit denen die Mapuche LKW anhalten. Aber als Touristen haben wir sicher nichts zu befürchten!

Die beeindruckende Eisenbahnbrücke von Collipulli

P.S. Hier gab es in der letzten Nacht einen Wetterumsturz, die Temperaturen fielen von fast 40° auf nur noch 14°, dazu kam ein heftiger Wind und leider auch etwas Regen. Zu unserem großen Glück weht dieser Wind aus Norden, wir flogen heute förmlich mit einem Schnitt von 22 km/h über welliges Terrain nach Süden. Manchmal hatten wir das Gefühl, auf einem Pedelec zu sitzen! So haben wir den Wind gerne!

Die legendäre Panamericana führt über die Autopista
Ein breiter Seitenstreifen lässt uns sicher radeln
Welliges Gelände
In Städten gibt es häufig gute Radwege

5 Kommentare:

  1. 2. Versuch ... Ein herzlicher Adventsgruss an Euch! Es macht so Spaß, Euren Blog mit den schönen Photos zu lesen und in Gedanken die Tour mitzumachen. Viele liebe Grüße und weiter gute Reise mit vielen schönen Erlebnissen, Eure M & Chr

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  2. Hola ihr beiden! Freut uns sehr von euch mittels solch netten Kommentars zu hören! Liebe Adventsgrüße zurück. Wir sind am Sonntag bei strömendem Regen in Puerto Montt eingetroffen. Am Dienstag geht es dann endlich - nach über 1100 bisherigen km - auf die Carretera Austral. Wenn das Wetter trockener wird soll es uns freuen. LG aus Patagonien!

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  5. Sorry für die Löscherei, der Kommentar war zweimal an der falschen Stelle (gehört zum nächsten Beitrag)........

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