01.07.2015 bis
03.07.2015
Santiago de Cuba
75 km
Basilika El Cobre |
Wir sind vor allem froh, dass das Radeln
heute ganz gut geklappt hat, was vorwiegend am weniger heißen Wetter lag. Im
Gegensatz zu den seitherigen Tagen überzogen leichte Schleierwolken den Himmel,
so dass es nur noch knapp über 30 Grad hatte und nicht mehr weit über 35
Grad... ;-))
Ansonsten haben wir uns hier in Santiago
gut eingelebt. Unsere Casa particular liegt mitten in der Stadt, nahe dem
historischen Zentrum. Die wichtigsten Orte können wir zu Fuß erreichen.
Santiago präsentiert sich uns als lebhafte und recht laute Stadt.
Es gibt Brötchen! |
Bereits beim Morgengrauen erwacht die
Stadt. Die ersten Hunde melden sich (tagsüber sind immer welche von ihnen zu
hören), auch erste Fahrzeuge rollen, rumpeln oder knattern durch die Straßen.
Es sind ganz unterschiedliche Fahrzeuge: Pferde- und Eselkarren dienen sowohl
dem Transport von Menschen als auch von Waren. Handwagen in allen erdenklichen
Ausführungen werden von Verkäufern durch die Stadtviertel gekarrt, dabei rufen
sie laut, was sie feilbieten. Brotverkäufer erkennt man daran, dass sie mit
geschlossenen Holzkarren unterwegs sind und ständig mit Trillerpfeifen ihr
Kommen ankündigen. Viele dieser Handkarren haben kleine kugelgelagerte
Eisenräder, die einen Höllenlärm verursachen können.
Im Gegensatz zu diesen Fahrzeugen sind
die Taxis unterschiedlich laut. Die vielen bicis (Fahrradrikschas)
transportieren ihre Fahrgäste fast lautlos, während die motos und vor allem die
Oldtimer wahre Krachmacher sein können. Von fiesen Abgaswolken beim
Beschleunigen ganz zu schweigen. Aber die werden von den Bussen und LKW locker
übertroffen! Die letzteren werden sowohl für den Personentransport als auch für
alles andere eingesetzt.
In dieses Konglomerat von Geräuschen
mischen sich im Lauf des Vormittags immer mehr Stimmen der Menschen hinzu, denn
die Cubaner lieben es offensichtlich laut. Erst über Mittag, wenn in den
Straßenschluchten kein Schatten mehr zu finden ist, wird es etwas ruhiger. Am
Abend läuft die Stadt dann zu Hochtouren auf! Jetzt ist Zeit für das
Privatleben, das vielerorts auf den Straßen stattfindet. Da wird der
Dominotisch kurzerhand mitten auf der Fahrbahn aufgestellt und es entwickeln
sich oft lautstarke Diskussionen über den letzten Spielzug. An der Straßenecke
wird ein selbst zusammengeschweißtes Turngerät aufgestellt und junge Männer
trainieren dort ihre Muckis. Vermutlich wollen sie dem schönen Geschlecht damit
imponieren...
Wenn es nicht mehr ganz so heiß ist treffen sich die Dominospieler |
Aus den vielen offenen Haustüren tönt
Musik oder der Fernseher - man muss dazu wissen, dass das Wohnzimmer der
meisten Häuser hier sofort hinter der Tür beginnt! Im Vorbeigehen sehen wir die
Bewohner in den obligatorischen Schaukelstühlen wippen. Viele Cubaner sitzen
aber auch einfach auf kleinen Hockern oder auf den Eingangsstufen zusammen.
Nach Sonnenuntergang ist es draußen angenehm - und falls man Hunger bekommen
sollte kann man sicher sein, dass demnächst wieder die Trillerpfeife eines
Brotverkäufers naht!
P.S. Cuba und das Internet - zwei Welten treffen sich. Es dauerte jetzt vier Tage und mindestens 7 Anläufe, um diesen Beitrag veröffentlichen zu können. Also nicht wundern, wenn mal ein paar Tage lang nichts geht hier im Blog...
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