14.07. bis 18.07.2015
Santiago
- Manzanillo - Bayamo - Siboney -Santiago
800 km
Die Küstenstraße von Santiago de Cuba nach Westen gilt als besonders schön, doch sie soll sich auch in einem desolaten Zustand befinden. Dies wollen wir selbst sehen, aber wir haben keine Lust, die ganze Strecke zu radeln. Die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit sind noch immer unerträglich hoch. Deshalb weiten wir den Begriff "Radweltreisen" eigenwillig aus und beziehen kuzerhand die Räder unseres kleinen Mietwagens mit ein, mit dem wir nun fünf Tage unterwegs sein werden...
Zum Glück
lässt der Verkehr schlagartig nach, sobald wir die Stadt hinter uns lassen.
Zuvor mussten wir die Fahrbahn mit anderen Autos, rußenden LKWs, Bicis,
Pferdefuhrwerken und Fußgängern teilen, doch nun sind wir meist alleine auf der
Straße. Der Asphalt ist wunderbar, ab Chivirico sogar ganz neu. Oft verläuft
die Route direkt am Meer entlang, auf der rechten Seite erheben sich die Berge
der Sierra Maestra. Und das soll nun eine schlechte Straße sein?
Nicht immer sind wir alleine auf der Straße... |
Manchmal fehlt ein Stückchen Straße, war vermutlich ein Hurrikan |
Hier müssen wir vorsichtig fahren! |
Und dann
stehen wir plötzlich vor einer Brücke. Und was für eine! Das muss man gesehen
haben, sonst glaubt man es nicht! Wie nach einem Erdbeben hängt die Fahrbahn in
der Mitte nach unten, sie scheint jeden Moment einzustürzen. Vor dem Überqueren
warnt ein Schild - und empfiehlt eine Umfahrung durch das ausgetrocknete
Flussbett, doch hierfür bräuchte man wenigstens ein Allradfahrzeug! Als
Fußgänger meinen, wir könnten ruhig über die Brücke fahren, riskiert es Pit -
und die Brücke hält! Uff, das ging gut!
Sieht aus wie nach einem Erdbeben - ob die hält??? |
Nur ein
paar Kilometer weiter müssen wir noch so eine "Faltbrücke"
überqueren, doch dieses Mal macht es uns schon weniger aus. Irgendwie gewöhnen
wir uns an den "cuban way of life". Aber die Landschaft hier ist
wirklich wunderschön. Links sehen wir meist das karibische Meer, rechts erheben
sich die fast 2000 m hohen steilen Berge der Sierra Maestra und wir können es
uns richtig vorstellen, wie mühsam es für die Rebellen um Castro und Che Guevara
damals gewesen sein muss, als sie sich hier durchschlagen und verstecken
mussten.
Sierra Maestra |
Der südlichste Punkt Cubas, Cabo Cruz |
Mit dem
Auto ist es eine Kleinigkeit, sowohl zum äußersten Südzipfel Cubas (dort
landeten Castros Rebellen im Jahr 1959 mit dem Boot Granma) als auch zu einem
Abstecher in die Berge zu fahren. Mühelos macht der Wagen alles mit - was wäre
das für eine Tortur gewesen, wenn wir diese Strecke mit dem Rad gefahren wären!
Es ist ja nicht nur die Hitze, die uns zu schaffen macht, sondern auch die
Versorgungssituation. Oftmals gibt es auf lange Strecken keinerlei Einkaufs- oder Übernachtungsmöglichkeiten.
Kathedrale von Manzanillo |
Mal
sehen, wie wir weiter vorgehen werden. Eines ist auf jeden Fall klar, wir haben
es uns viel einfacher vorgestellt, als es sich jetzt vor Ort zeigt.
Oh je. Da bin ich mal gespannt, ob ihr die Räder wieder tauscht und nur noch mit jeweils 2 Rädern unterwegs sein werdet...
AntwortenLöschenAber wie habt ihr denn mein altes Auto nach Kuba als Mietauto bekommen? 😉 Ist doch ein Yaris, oder? Lg Alex
Das Auto ist zwar ein Japaner, aber ein Kia. Wir hatten deinen alten Yaris also nicht im Handgepäck... ;-)
LöschenKoreaner! ;-))
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