Samstag, 15. August 2015

Leben wie Gott in Frankreich...

09.08.2015 - 15.08.2015
Paris - Nanteuil les Meaux - Marcilly - Chalon en Champagne - Bar le Duc - Void-Vacon - Ludres
457 km



...wer diesen Satz geprägt hat war sicherlich nicht im August in der französischen Provinz unterwegs. Denn dort herrscht um diese Zeit nur eines: tote Hose!


Doch der Reihe nach. Wie jeder gute Touri mussten wir natürlich etwas Sightseeing betreiben und wenigstens ein paar Pariser Sehenswürdigkeiten abklappern, was per Metro sehr gut funktioniert:





Nach dem Pflichtprogramm ging es jedoch los, wir starteten in der Nähe des Gare de l'Est zu unserer Reise auf dem Paneuropa-Radweg. Zum Glück haben wir ein Navi, denn Beschilderung gibt es kaum.
Radweg in Paris
Zunächst ging es flach am Canal l'Ourcq entlang, eine sehr schöne Strecke.



In der Champagne folgten wir dann ungefähr der Marne, doch die Routenplaner haben einige Schikanen eingebaut! Kreuz und quer wurden wir durch die Weinberge geschickt, oft auf steilen und recht unwegsamen Wegen.


Schieberei in den Weinbergen


Champagnertrauben

Wir kamen immer tiefer in die Provinz, inzwischen wenigstens wieder etwas flacher am Canal de la Marne au Rhin. Eine ältere Frau sah uns schwitzend, sodann unsere Räder und nannte unsere Aktion erstaunt "très couragez". Wir interpretierten das zunächst als "wacker, wacker", waren aber letztlich nicht sicher ob sie eigentlich "verrückt" gemeint haben mag.

Es war nämlich heiß, sehr heiß sogar. Bei Temperaturen von weit über 30 Grad im Schatten zeigte unser Thermometer dort, wo wir fuhren satte 51 Grad! Die Fußbodenheizung des heißen Asphalts trug wohl dazu bei. Und fast nirgends gab es eine Bar, einen Laden oder sonst ein Geschäft, in dem man kalte Getränke kaufen könnte! Im August kann Frankreichs Provinz eine trostlose Gegend sein...


Schikane am Radweg
Doch es gibt auch Interessantes zu sehen, so den Eingang zum Tunnel des Kanals. Knapp fünf Kilometer lang führt die Wasserstraße durch den Berg. Über steinige Feldwege mit 19% Steigung quälten wir uns auf der westlichen Seite (der Beschilderung folgend) durch die Berge von Demange-aux-Eaux, allerdings ohne den Tunnel zu finden! Erst als wir Mauvages erreichten konnten wir den östlichen Tunneleingang sehen. Wir vermuten, dass es gar keinen Ausgang im Westen gibt...  ;-))

Mit solchen Lokomotiven wurden früher
die Schiffe durch den Tunnel gezogen...

...heute werden Schlepper dafür eingesetzt.
Nein, natürlich nicht unsere Fahrräder,  sondern
Schiffe, die bis zu zehn Boote im Schleppverband
durch den Tunnel ziehen.
Inzwischen haben wir Nancy erreicht und haben uns in der Nähe in einem Hotel einquartiert. Wir können also den Blog aktualisieren, alle Geräte wieder mit elektrischer Energie auftanken, Wäsche waschen und in einem richtigen Bett schlafen. ;-))

Morgen geht es dann weiter in Richtung Straßburg.


Die Brotauswahl ist besser geworden!


3 Kommentare:

  1. Der Verdacht, das "Wacker, Wacker" auch etwas mit ein wenig "verrückt" zu tun hat, bestand schon lange, nun hat es sich wohl sogar bis nach Frankreich herumgesprochen ;-) ;-) ;-) Aber wie heißt es so schön: "Ein bisschen verrückt muss man schon sein,
    um in dieser Welt normal zu bleiben"- also weiter so und bon voyage

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  2. hi hi, fast wäre ich geneigt diese Äußerung als spießige Anspielung einer saturierten Pedelec Fahrerin abzutun, gell? ��

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