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Bereits der Anflug über die
Anden ist spektakulär |
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Was für ein Kontinent! Diese unermesslichen Weiten der Pampas, diese Gipfel der Anden in schwindelerregenden Höhen, diese unglaublichen Kräfte der Natur im südlichen Patagonien - überhaupt die ganze Natur ist oft nur als atemberaubend zu beschreiben!
Doch beginnen wir am Anfang unserer Reise, in Santiago de Chile. Wir brauchen ein paar Tage, um uns in dem für uns bis dahin völlig unbekannten Land zu akklimatisieren. Es ist heiß und die Hauptstadt Chiles versinkt im üblichen Smog, der hauptsächlich durch den immensen Verkehr dort verursacht wird. Den Rest erledigen die vielen Industriebetriebe. Santiago de Chile liegt nämlich wie unsere Landeshauptstadt Stuttgart in einem Talkessel.
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Santiago: Blick vom Cerro San Cristóbal - der Smog ist gut zu erkennen |
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Obwohl wir hier gut zurecht kommen, sind wir doch froh, nach einer Woche endlich per Fahrrad gen Süden radeln zu können. Anfangs ist der Verkehr noch heftig und wir überlegen, ob es eine gute Idee war, hier Rad zu fahren. Doch die Freundlichkeit der Menschen entschädigt uns, denn viele winken uns zu oder rufen uns ein "Welcome to Chile" zu. Und mit jedem Kilometer, den wir uns von Santiago entfernen, wird der Verkehr weniger!
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Selbst auf den Autobahnen können wir gut radeln |
Jetzt lernen wir Chile als sehr angenehmes Reiseland kennen. Die Versorgungslage ist gut, überall gibt es kleine Läden, in denen wir unseren Lebensmittelbedarf decken können. Das Wetter ist bis zum Beginn der Carretera Austral ausgesprochen gut, so dass auch das Übernachten recht problemlos ist - wenn man denn einen Platz hierfür gefunden hat. Denn jedes Stück Land ist hier eingezäunt. Jedes Haus sowieso, aber auch jede Wiese, jeder Acker, jeder Wald - einfach alles! Und nicht immer gibt es einen Campingplatz, so dass manches Mal unsere ganze pfadfinderische Erfahrung zum Einsatz kommt. Und wenn dann auch noch eine Portion Glück dazu kommt, kann man trotzdem ganz tolle Nachtplätze finden!
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Wunderbarer Übernachtungsplatz |
Die Carretera Austral war das eigentliche Ziel unserer Reise. Viele Radreisende schwärmen von ihr, aber sie soll nicht ganz einfach sein. Wir waren also entsprechend gespannt darauf, was uns dort wohl erwarten würde. Um es gleich vorweg zu nehmen, die Carretera Austral ist außergewöhnlich. Wir empfanden sie als eine Art Mischung aus Norwegen und Neuseelands Südinsel. Viel Natur, wenig Verkehr, tolle Landschaft, wechselhaftes Wetter. Und sie ist anstrengend, vor allem für die nicht mehr ganz so jungen Radfahrer (wie wir es sind...).
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Carretera Austral wie aus dem Bilderbuch |
Doch es gab auch Momente, da wollten wir unsere Räder in die Ecke stellen und aufgeben. Als wir z.B. mit unseren schweren Rädern über einen Pass mussten, natürlich auf Schotterwegen! Und als es dann auch noch anfing zu regnen und zu stürmen und nirgends ein geschützter Platz zum Übernachten zu sehen war, sank die Motivation auf den Nullpunkt. An Kochen war bei diesem Wetter nicht zu denken. Da fragt man sich dann schon, warum man sich solche Torturen antut...
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Regen, Schlamm, Kälte... |
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... und eine Schotterstraße am Pass |
Doch wenn man dann wieder einmal einen der grandiosen Ausblicke auf Berge, Täler, Seen oder Flüsse genießt, wenn man vor einem der unzähligen Wasserfälle steht - dann ist jede Anstrengung vergessen und man ist stolz darauf, es bis hierher geschafft zu haben. Und natürlich fährt man am nächsten Tag weiter!
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Sind das nicht tolle Ausblicke? |
Am Ende der Carretera Austral verzichten wir auf den anstrengenden Fußweg nach Argentinien, wir nehmen stattdessen die Fähre nach Puerto Natales. Mehr als vierzig Stunden dauert die Fahrt durch die Fjordlandschaft Patagoniens und wir bekommen schon ein wenig Abstand vom Radeln. Mit einem Mietwagen erkunden wir von dort aus die Hauptsehenswürdigkeiten Fitz Roy Massiv, Perito Moreno Gletscher sowie die Nationalparks Torres del Paine und Isla Margarita. Im Gegensatz zur Carretera Austral, wo wir außer anderen Radreisenden oder ein paar Backpackern kaum Reisende trafen, sind hier überall viele Touristen aus aller Welt unterwegs. Daran müssen wir uns erst gewöhnen.
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Fitz Roy Massiv |
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Perito Moreno Gletscher |
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Nationalpark Torres del Paine |
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Magellan-Pinguine auf der Isla Margarita |
Und auch an den Wind müssen wir uns gewöhnen! Wir konnten es uns kaum vorstellen, wie heftig der Wind über die Pampa wehen kann! Einmal hatten wir keine Chance, einen Windschatten zu finden, um unseren Campingkocher anwerfen zu können. Oder die Schrecksekunde im Torres del Paine Park, als ein heftiger Windstoß Pits Brille auf Nimmerwiedersehen mit sich riss und wir Mühe hatten, uns einigermaßen auf den Beinen halten zu können. Der Wind war dann auch der Hauptgrund, weshalb wir auf die restliche Radreise bis nach Ushuaia verzichteten. Ob das die richtige Entscheidung war, wissen wir nicht. Später hörten wir, dass der Wind wohl meist von hinten kam. Aber wir hatten auch die Schmirgelwirkung der Carretera Austral auf unsere Bremsbeläge völlig unterschätzt und zu wenig Ersatzteile mitgenommen.
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An diesem unscheinbaren Wasserfall wurde
Pits Brille vom Wind fortgeblasen! |
So kam es, dass wir auf der restlichen Reise ohne unsere Fahrräder unterwegs waren. Mit Bussen, Fähren oder Mietwagen unternahmen wir noch Ausflüge nach Uruguay, zu den Iguazu-Waserfällen oder in das Naturschutzgebiet um den Paraná-Fluss. Dabei war uns Buenos Aires die Basisstation, zu der wir immer wieder zurückkehrten. Die Hauptstadt Argentiniens hat uns mit ihrem Charme von Anfang an in ihren Bann gezogen. Und wie schon in Chile können wir auch von Argentinien und Uruguay sagen, dass beides sehr angenehme Reiseländer sind.
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Die Iguazú-Wasserfälle - gigantisch! |
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Montevideo |
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Der Tango gehört zu Buenos Aires |
Fazit: Wir werden wieder kommen!
wow was für bilder und was für eindrücke der hammer.
AntwortenLöschenIch will nächstes Jahr (sofern es meine Gesundheit zulässt) mit dem Fahrrad südamerika "unsicher" machen. Darauf freue ich mich schon richtig. vielleicht treffen wir uns ja da ?
Ob wir im nächsten Jahr wieder nach Südamerika reisen werden? Wir wissen es noch nicht. Aber wir wünschen dir auf jeden Fall viel Spaß und viele tolle Eindrücke in der fantastischen Natur - vor allem im Süden des Kontinents!
LöschenIch danke für den Blog. ICh kam zum ersten mal auf die Idee mit meinem Rad durch Südamerika zu strampeln... Das muss wirklich wunderschön sein... Auch wenn es wahrscheinlich anstrengender ist als in der bekannten Umgebung in der Nähe des Brixen Hotel in meiner Heimat ;)
AntwortenLöschenSüdamerika ist, besonders im dortigen Süden, wirklich klasse. Und wenn man (wie wir...) die hohen Teile der Anden auslässt, ist das Radeln dort nicht anstrengender als in unseren Breiten. ��
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